Qualitätsstandards

Hintergrund

„Qualität“ ist längst kein rein wirtschaftliches Thema mehr, sondern gewinnt auch in der Suchtprävention eine immer größere Bedeutung. Oft wird Qualität als eine Art „Gütesiegel“ gesehen, das Programmen und Maßnahmen Wirksamkeit und Effektivität bescheinigt. Allerdings ist der Qualitätsbegriff allumfassender zu sehen und geht über das reine Wirksamkeitsverständnis hinaus.  

So orientieren sich qualitativ gute Maßnahmen zur Suchtprävention an den Bedürfnissen der Zielgruppe und sind für sie relevant. Bei der Entwicklung dieser Maßnahmen werden Prinzipien ethischen Handelns berücksichtigt und das Beste verfügbare Wissen aus Forschung und Praxis genutzt. Die suchtpräventive Maßnahme selbst sollte dabei natürlich effektiv, wirtschaftlich und praktikabel angelegt sein, so dass sie ihre gesetzten Ziele mit den ihr zur Verfügung stehenden Ressourcen erreicht ohne der Zielgruppe zu schaden. Auch sollten qualitativ gute Maßnahmen keine einmalige Aktion darstellen, sondern nachhaltig auf längere Zeit angelegt sein. Dabei kann auch das Verfügbarmachen von Informationen über die Maßnahme behilflich sein.

Der Europäische Qualitätsstandard zur Suchtprävention (EDPQS).

Der EDPQS – ein praktisches Hilfsmittel

All diese Ansprüche zu erfüllen, kann eine Herausforderung darstellen. Leitlinien oder Standards können dabei helfen, qualitätsgestützte Suchtpräventionsarbeit umzusetzen. Daher hat die Thüringer Fachstelle Suchtprävention gemeinsam mit Praktiker*innen und Kooperationspartner*innen einheitliche Qualitätsstandards für Thüringen entwickelt. Als Grundlage dafür dient der Europäische Qualitätsstandard zur Suchtprävention (EDPQS, European Drug Prevention Quality Standard), welchen die Fachstelle Suchtprävention ins Deutsche übersetzt und an den Thüringer Kontext angepasst hat.

Der Standard selbst ist zyklisch aufgebaut und umfasst acht ineinander übergehende Phasen, welche sich dann jeweils noch einmal in verschiedene Module detailliert aufschlüsseln. Qualitätssicherung soll dabei keine zusätzliche Arbeitsbelastung oder bürokratische Hürde darstellen, sondern vielmehr die Möglichkeit bieten die suchtpräventive Arbeit zu strukturieren und optimal zu nutzen, sowie die Qualität der Präventionsangebote zu standardisieren und qualitativ zu verbessern. Auch gegenüber Geldgebern und Arbeitgebern ist eine qualitative Darstellung der Arbeit von Vorteil.

Kontakt

Thüringer Fachstelle Suchtprävention
Fachverband Drogen- und Suchthilfe e.V.
Dubliner Straße 12, 99091 Erfurt

Telefon: 0361/ 346 17 46
Fax: 0361/346 20 23

Beratung zur Qualitätssicherung

Wir bieten interessierten Suchtpräventionsfachkräften und Kommunen in Thüringen die Möglichkeit zu kostenloser Beratung hinsichtlich der Qualitätssicherung in der Suchtprävention und stellen Ihnen gern die EDPQS als Hifsmittel vor.

Wenn Sie also ein kommunales Netzwerk aufbauen, die Qualität Ihres Tuns kritisch reflektieren, neue Suchtpräventionsprogramme implementieren möchten oder eine Evaluation planen, sprechen Sie uns gern an! Wir unterstützen Sie bedarfsgerecht durch einzelne Beratungsgespräche/Workshops oder eine strukturierte Prozessbegleitung.

 

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