Fakten Illegale psychoaktive Substanzen

Unter den illegalen Drogen ist Cannabis die am meisten konsumierte Substanz. Jugendliche haben mit anderen illegalen Drogen nahezu keine Erfahrungen. Auch bei jungen Erwachsenen spielen beim Konsum illegaler Drogen Schnüffelstoffe, Crystal Meth, Heroin und Crack neben Cannabis eine geringe Rolle. Der Anteil Jugendlicher, die mindestens einmal in ihrem Leben Cannabis konsumiert haben, hat sich seit 2011 wieder erhöht.

(Aus dem Infoblatt Die Drogenaffinität Jugendlicher in der Bundesrepublik Deutschland 2019 – Zentrale Studienergebnisse“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, 1. Juli 2020)

Konsum & Abhängigkeit

  • Insgesamt hatten 6,5 % der Thüringer*innen im Alter von 15 bis 64 Jahren 2018 mindestens einmal eine illegale psychoaktive Substanz (ausgenommen Inhalanzien) in den letzten 12 Monaten vor Befragung konsumiert (12-Monats-Prävalenz), wobei dieser Wert leicht unter dem Bundesdurchschnitt (8,3 %) liegt. Die Hauptgruppe der Konsument*innen stellen in Thüringen die 18-24-Jährigen dar. Mit zunehmendem Alter nimmt die Prävalenz für den Konsum illegaler Drogen stark ab (1,7 % in der Gruppe der 40- bis 59-Jährigen). (Quelle: ESA)
  • Unter den verschiedenen illegalen Substanzen wurde sowohl in Thüringen (5,5 %) als auch bundesweit (7,1 %) am häufigsten Cannabis konsumiert. Einer von 100 Thüringer*innen im Alter von 15 bis 64 Jahren hatte im Jahr vor der Befragung Neue Psychoaktive Substanzen (NPS) konsumiert, was in etwa dem Bundesdurchschnitt entspricht (0,9 %). (Quelle: ESA)
  • Die 12-Monats-Prävalenz von Drogenabhängigkeit nach den Kriterien des DSM-IV lag in der genannten Altersgruppe in Thüringen bei 0,3 %. Die 12-Monats-Prävalenz von Cannabis-Abhängigkeit lag bei 0,1 %. (Quelle: ESA)
  • Wie in den Jahren zuvor stellten stimulanzienbezogene Störungen in den teilnehmenden Thüringer Suchthilfeeinrichtungen mit 20,3% der Patient*innen die größte Diagnosegruppe im Bereich der illegalen psychoaktiven Substanzen dar. Danach folgten cannabinoidbezogene Störungen mit 16,1 %. Den größten Anteil an der Patient*innengruppe mit diagnostizierten cannabinoidbezogenen Störungen hatte die Altersgruppe bis 19 Jahre (35,2 %), gefolgt von den 20- bis 29-Jährigen (33,3 %). Bei den stimulanzienbezogenen Störungen lag mit 50,8 % der größte Anteil bei 30- bis 39-Jährigen. (Quelle: SHS)

12-Monatsprävalenzen für den Konsum von illegalen Substanzen in Thüringen 2018 (bundesweiter Durchschnitt). Quelle: ESA.

 

Irgendeine Droge (%)

Cannabis (%)

(Meth-)
Amphetamin 
(%)

Ecstasy (%)

LSD (%)

Opiate (%)

Kokain/Crack (%)

Insgesamt

6,5 (8,3)

5,5 (7,1)

1,5 (1,2)

0,7 (1,1)

0,5 (0,3)

0,7 (0,4)

0,4 (1,1)

Männlich

7,2 (10,2)

6,6 (8,9)

1,3 (1,5)

0,8 (1,2)

0,9 (0,5)

0,7 (0,5)

0,4 (1,4)

Weiblich

5,7 (6,4)

4,4 (5,3)

1,6 (0,9)

0,6 (1,0)

0,0 (0,1)

0,7 (0,4)

0,3 (0,8)

 

Verteilung der diagnostizierten Störungen (stimulanzien- und cannabinoidbezogen) unter den Patient*innen in Thüringer Suchthilfeeinrichtungen 2020 sowie Altersangaben. Quelle: SHS.

 

Stimulanzien

Cannabinoide

Insgesamt

20,3 % (n=1.158)

16,1 % (n=922)

Männlich

18,7 %

17,2 %

Weiblich

25,0 %

12,8 %

Alter, Ø

31,6 Jahre

25,7 Jahre

Alter bei Erstkonsum, Ø

18,6[1] und 20,3[2] Jahre

15,6 Jahre

[1] Hauptsubstanz Amphetamine.
[2] Hauptsubstanz Methamphetamine.

Sterbefälle

Sterbefälle Thüringer Bürger*innen infolge des Konsums illegaler Drogen 2011–2020. Quelle: TLS.

 

2011

2012

2013

2014

2015

2016

2017

2018

2019

 

2020

 

Insgesamt

15

8

8

11

13

8

14

5

8

9

Männlich

11

4

6

7

9

8

10

3

5

8

Weiblich

4

4

2

4

4

4

2

3

1

Quellen

ESA = IFT, Substanzkonsum und Hinweise auf substanzbezogene Störungen in Berlin, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Thüringen. Ergebnisse des Epidemiologischen Suchtsurvey 2018. München 2020.
TLS = Thüringer Landesamt für Statistik, Sterbefälle Thüringer Bürger infolge von Drogenkonsum nach Altersgruppen, Art der Droge und Geschlecht (inkludiert sind nur festgestellte Todesfälle infolge v. Überdosierungen oder mit langfristigem Konsum verbundenen Gesundheitsschädigungen).
SHS = IFT, Suchthilfestatistik 2020: Bericht zur aktuellen Situation und den Aktivitäten der Suchthilfeeinrichtungen des Landes Thüringen. München 2021.

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