Fakten Alkohol
Langfristig gesehen, geht der regelmäßige Konsum von Alkohol unter den 12- bis 17-jährigen Jugendlichen und den 18- bis 25-jährigen jungen Erwachsenen in Deutschland seit den 1970er-Jahren – dem Zeitpunkt des Beginns der BZgA- Repräsentativbefragung – zurück.
(Aus dem Infoblatt Der Substanzkonsum Jugendlicher und junger Erwachsener in Deutschland“ – Ergebnisse des Alkoholsurveys 2021 der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, 23. Juni 2022)
Konsum & Abhängigkeit
- Im Jahr 2018 hatten 76,0 % der 18- bis 64-jährigen Thüringer*innen innerhalb von 30 Tagen vor Befragung Alkohol konsumiert (30-Tage-Prävalenz); dabei lag die Prävalenz unter Männern höher als unter Frauen (78,9 % gegenüber 72,9 %). Außerdem gaben 40,1 % der männlichen und 22,7 % der weiblichen Konsument*innen in Thüringen an, in den letzten 30 Tagen mindestens eine Episode von Rauschtrinken (mindestens 5 alkoholische Getränke/Tag) erlebt zu haben. (Quelle: ESA)
- Unter den 15- bis 17-Jährigen in Thüringen gaben 47,7 % an, in den 30 Tagen vor Befragung Alkohol konsumiert zu haben; 38,7 % der in den letzten 30 Tagen alkoholkonsumierenden 15- bis 17-Jährigen berichteten von episodischem Rauschtrinken. (Quelle: ESA)
- Gesamt betrachtet (Altersgruppe 15–64 Jahre) ist die 30-Tage-Prävalenz riskanten Alkoholkonsums in Thüringen (22,9 %) im Vergleich zum bundesweiten Durchschnitt (18,1 %) leicht erhöht, in der Gruppe der Männer deutlich erhöht (Thüringen: 28,3 %, Bundesdurchschnitt: 16,7 %). Die 12-Monatsprävalenz von Alkoholabhängigkeit nach den Kriterien des Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (DSM-IV) lag in der genannten Altersgruppe in Thüringen bei 2,6 % (3,3 % der Männer, 1,9 % der Frauen. Bundesdurchschnitt: 3,1 %). (Quelle: ESA)
- Mit 54,3 % (n=2.896) war 2022 der schädliche Gebrauch bzw. die Abhängigkeit von Alkohol die führende Hauptdiagnose in allen teilnehmenden Thüringer Suchthilfeeinrichtungen. Insgesamt betraf dies 54,3 % der Thüringer Patienten und 54,0 % der Thüringer Patientinnen. Das Durchschnittsalter der Betroffenen lag bei 45,9 Jahren und das durchschnittliche Alter beim Erstkonsum bei 14,4 Jahren. (Quelle: SHS)
30-Tage-Prävalenzen von verschiedenen Formen des Alkoholkonsums der Menschen in Thüringen
2018 in Prozent (bundesweiter Durchschnitt). Quelle: ESA.
Alkoholkonsum | Episodisches Rauschtrinken | |
Insgesamt | 76,0 (71,6) % | 32,1 (34,5) % |
Männlich | 78,9 (76,5) % | 40,1 (42,8) % |
Weiblich | 72,9 (66,5) % | 22,7 (24,6) % |
Sterbefälle Thüringer Bürger*innen infolge von Alkoholkonsum 2011–2020. Quelle: TLS
2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 |
2020 |
|
Insgesamt | 529 | 500 | 462 | 448 | 484 | 501 | 518 | 368 | 419 | 394 |
Männlich | 436 | 401 | 359 | 349 | 379 | 415 | 409 | 291 | 333 | 326 |
Weiblich | 93 | 99 | 103 | 99 | 105 | 86 | 109 | 77 | 86 | 68 |
Quellen
ESA = IFT, Substanzkonsum und Hinweise auf substanzbezogene Störungen in Berlin, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Thüringen. Ergebnisse des Epidemiologischen Suchtsurvey 2018. München 2020.
TLS = Thüringer Landesamt für Statistik, Sterbefälle Thüringer Bürger infolge von Drogenkonsum nach Altersgruppen, Art der Droge und Geschlecht.
SHS = IFT, Suchthilfestatistik 2022: Bericht zur aktuellen Situation und den Aktivitäten der Suchthilfeeinrichtungen des Landes Thüringen. München 2023.
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Informationen und Materialien
Informationen zum Thema Alkohol (BZgA):
https://www.kenn-dein-limit.de/
Informationen und Selbsttest zum Alkoholkonsum der DHS:
Methodenschulung „Tom & Lisa – Workshop zur Alkoholprävention“: