Der Grüne Koffer
Der Grüne Koffer
Methodenset Cannabisprävention
Hintergrund
Cannabis ist – wenn auch mit deutlichem Abstand – nach Alkohol und Nikotin die am häufigsten konsumierte psychoaktive Substanz in Deutschland. Besonders ausgeprägt ist der Konsum bei jungen Erwachsenen. Nach der Verabschiedung des Cannabisgesetzes 2024 ergeben sich außerdem neue Risiken (z. B. verstärkte Wahrnehmung der Thematik in den sozialen Medien), aber auch Chancen (z. B. eine höhere Bereitschaft, offen über Cannabiskonsum zu sprechen und Hilfeangebote anzunehmen).
Was ist der Grüne Koffer?
Das Methodenset Der Grüne Koffer, das von der ginko Stiftung für Prävention entwickelt wurde, richtet sich an Jugendliche ab 14 Jahren.
Ziele (je nach Erfahrung und Entwicklungsstand):
- Förderung der Risikowahrnehmung und einer kritischen Haltung
- Safer Use
- Hervorheben gesunder Alternativen
- Wissensvermittlung
- Einbezug der Eltern durch einen begleitenden Elternabend
Ihr Ansprechpartner
Termine 2026
20. August
9 bis ca. 14 Uhr. Die Schulung findet in Erfurt statt.
Für wen ist der Grüne Koffer?
Die Methodenschulung ist für Menschen, die mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen ab 14 Jahren arbeiten und/oder Präventionsaktivitäten koordinieren. Dazu gehören:
- Lehrer*innen an weiterführenden Schulen
- Akteure aus der Kinder- und Jugendhilfe, wie z. B.
- Schulsozialarbeiter*innen
- Suchtpräventionsfachkräfte in den Kommunen
Inhalte
Die Schulung dauert ca. 5 Stunden und wird an einem Tag durchgeführt.
In der Schulung…
- erhalten Sie kompakte Informationen zum Thema Cannabis
- probieren Sie die Methoden selbst aus
- reflektieren Sie die Anwendung der Methoden
Der Grüne Koffer ist in der Grünen Liste Prävention für evidenzbasierte Programme der Prävention und Gesundheitsförderung gelistet.
Verhältnisprävention
Verhaltenspräventive Maßnahmen wie der Grüne Koffer sollten nicht der alleinige oder Hauptbestandteil von Suchtprävention sein. Deren Effekte sind im Durchschnitt gering und „verpuffen“ schnell. Verhältnispräventive Maßnahmen, die in der Schule wirksam sind, hat die WHO untersucht (UNODC, 2018, S. 23f.): Dazu gehören verbindliche, gemeinsam mit Schüler*innen und Lehrer*innen erarbeitete Regeln zum Umgang mit psychoaktiven Substanzen auf dem Schulgelände, die für allle Beteiligten, auch Lehrer*innen, gelten. Die Einhaltung der Regeln muss kontrolliert werden, Sanktionen für Verstöße sollten positiv ausgerichtet sein (z. B. Hilfeangebot statt Strafe).
Verhältnisgestaltende Angebote der Gesundheitsförderung für Schulen bietet z. B. FINDER an (Weitblick, Schools That Care).
Solche verhältnispräventiven Maßnahmen sind zentral für die Wirksamkeit und die Nachhaltigkeit schulischer Prävention.
